Ein Wechselbad der Gefühle
Seit einem Monat bin ich jetzt aktiv auf der Suche nach Freelance-Projekten. Es war eine Achterbahn der Emotionen – Enttäuschung, Frustration und die Frage, ob ich überhaupt noch in die immer schneller wandelnde IT-Welt passe. Obwohl ich versuche, optimistisch zu bleiben, möchte ich ehrlich sein und ein paar meiner Gedanken und Erfahrungen aus dieser Zeit teilen. Authentizität liegt mir am Herzen, und das hier bin ich – ungeschönt.
1. Das Schweigen macht mürbe
Eines der härtesten Dinge ist die fehlende Kommunikation. Anrufe, die versprochen wurden, aber nie stattfinden. Meetings, die immer wieder verschoben werden. Nachrichten, die unbeantwortet bleiben. Ich verstehe, dass die Rekrutierungsprozesse oft chaotisch sind, aber es lässt Bewerber*innen wie mich in der Luft hängen. Dieses Schweigen nagt an der Motivation – und manchmal auch am Selbstvertrauen, selbst nach über 13 Jahren IT-Erfahrung.
2. Fokus auf Zertifikate statt auf Menschen
Vor Kurzem hatte ich ein Gespräch, das mich nicht mehr loslässt. Man sagte mir:"Wir brauchen Menschen wie Sie – menschenorientiert, prozessorientiert, jemand, der nachfragt, was die Nutzerinnen wirklich brauchen. Aber Sie haben keine technische Expertise in Daten, und Daten sind das, was zählt."*
Ironischerweise kämpft genau dieses Unternehmen damit, dass Mitarbeiter*innen kündigen, nachdem neue Tools und Prozesse eingeführt wurden. Und sie wundern sich, warum das so ist? Für mich ist die Antwort klar: Menschen gehen, wenn sie nicht gehört oder einbezogen werden. Zertifikate und Tools mögen vielleicht die „gleiche Sprache“ sprechen, aber was nützt das, wenn niemand auf die Menschen dahinter hört?
3. Junior-Stellen mit Senior-Anforderungen?
Der Jobmarkt wirkt widersprüchlicher denn je. Überall hört man vom Fachkräftemangel, aber dann gibt es Stellenanzeigen für „Junior Project Manager“, die 2-3 Jahre Erfahrung, ITIL3/4, PRINCE2 und PMI verlangen. Ist das jetzt normal? Es fühlt sich an, als würden wir uns alle auf Zertifikate stürzen, aber wo bleibt der Fokus auf echte Erfahrung, Empathie und die Fähigkeit, reale Probleme zu lösen?
Digitale Transformation und Daily Business gleichzeitig stemmen zu wollen, führt fast zwangsläufig ins Chaos – vor allem, wenn der menschliche Faktor auf der Strecke bleibt. Prozesse, Tools und Zertifikate reichen nicht aus, wenn Menschen sich festgefahren, überfordert oder übergangen fühlen.
4. Trotzdem weitermachen
Manchmal will ich einfach aufgeben. Es ist schwer, sich nicht fehl am Platz zu fühlen. Aber ich weiß, dass es Unternehmen gibt, die meine Fähigkeiten zu schätzen wissen – jahrelange Erfahrung, eine menschenorientierte Herangehensweise und die Überzeugung, dass Transformation von Menschen ausgeht, nicht von Tools.
Vielleicht habe ich nicht jedes Zertifikat, aber ich bringe über 13 Jahre IT-Erfahrung und 20 Jahre Erfahrung im Umgang mit Menschen mit. Ich werde jetzt nicht aufgeben. Es gibt Unternehmen, die Erfahrung und Empathie schätzen, und ich bin bereit, sie zu finden.
Abschließende Gedanken: Ich bin offen für Neues
An alle, die sich in meinen Gedanken wiederfinden – egal, ob Arbeitgeberinnen, Recruiterinnen oder Freelancer-Kolleg*innen: Lasst uns vernetzen. Ich bin offen für Projekte, bei denen Erfahrung, Soft Skills und ein menschenzentrierter Ansatz wirklich geschätzt werden. Lasst uns gemeinsam Lösungen schaffen, die für die Tools UND die Menschen dahinter funktionieren.